Mein erster Post – und direkt in meiner wütenden Kategorie, in der ich mich über Alltagsärgernisse und Zeug aufregen werde 😀 Passt zu mir ^_^
Inhaltshinweis: Menstruation(-sartikel), Misogynie, viele mehr oder weniger anstößige Wörter für Genitalien
Gestern habe ich mir, nach langer Zeit, mal wieder Einweg-Slipeinlagen gaykauft. In der Drogerie stand ich vor dem entsprechenden Regal und fand tatsächlich eine Packung, die recht körper- und umweltfreundlich wirkte: ohne Duftstoffe, ohne Plastikfolie, aus Bio-Baumwolle. Okay, auf der Packung steht was über “aktiven Geruchsschutz”, aber das nehme ich dann mal hin.
Als ich die Packung zu Hause in der Nähe meines Klos deponiert hatte, bemerkte ich doch etwas, was mich zunächst irritierte und dann wütend machte. Auf der Seite der Packung stehen erneut die Vorteile des Produkts – der “aktive Geruchsschutz” ist direkt zwei Mal erwähnt, an vorletzter Stelle mit dem Bild einer Uhr und an erster unterstützt durch das Piktogramm… eines Schlosses. Eines kleinen Vorhängeschlosses. Was läuft da falsch? In der Vorstellung der Slipeinlagen- und Binden-Hersteller muss ich meine stinkende Vagina also hinter einem kleinen Schloss einsperren, damit umstehende Leute nicht von meinem unbeschreiblichen Muschigeruch belästigt werden. Es nervt mich so doll, dass Leuten eingayredet wird, dass ihre stinkenden Fotzen durch “Intim”Deos, parfümierte Slipeinlagen und mit Duftstoffen überfüllte Waschcremes von ihrem widerlichen Mief befreit werden müssen!
Und selbst die öko Variante, die mit “ohne Duftstoffe” wirbt, muss an drei Stellen erwähnen, dass sie den fiesen Fufugeruch im Zaum hält. Als würden ohne diese Slipeinlagen alle Menschen im Umkreis von fünf Metern umfallen, weil meine Pussy zu doll nach Fischkutter riecht.
Was soll das? Ich stinke nicht. Hört endlich auf, so zu tun, als wäre eine Vulvina etwas, deren Mief übertüncht oder weggesperrt (!) werden muss! Mal abgesehen davon, dass Fufus einsperren irgendwie ganz komische Assoziationen weckt…
Abschließender Hinweis: Durch Sprecher*innenposition wird ja schon klar, dass dieses Erzählmuster nicht exklusiv Frauen betrifft. Trotzdem fand ich den Hinweis auf Misogynie sinnvoll, weil der “stinkende Fotze”-Mythos stark von Frauenfeindlichkeit gayprägt ist.