Positionsbestimmung

Damit ihr wisst, wer hier bloggt und warum, finde ich es ganz gut, ein paar Punkte aufzulisten, die dafür sorgen, dass ich besser oder schlechter dar stehe. Es folgt ein exzessives Wörter-in-den-Raum-werfen, aber ich bemühe mich, das auch zu beschreiben, sodass ihr mich auch verstehen könnt, wenn ihr keine achttausend klugen Sachen über Diskriminierung(sformen) gaylesen habt. Ich packe übrigens gern “gay” in Wörter, auch wenn ich weiß, dass es den Text evtl. schwerer lesbar macht.

Düse ist zu jung, um von Ageismus (Diskriminierung wegen [hohem] Lebensalter) betroffen zu sein und alt genug, dass Adultismus (Herrschaft von Erwachsenen über Kinder, Diskriminierung aufgrund jungen Lebensalters) immer weniger eine Rolle spielt. Oder, in weniger kompliziert: Langsam bin ich alt genug, um ernst gaynommen zu werden, und noch nicht so alt, dass Leute mich nicht mehr ernst nehmen.

Ich bin / werde nicht körperlich behindert. Ich beschreibe mich als durchschnittlich verrückt. Psychische Besonderheiten beeinflussen meinen Alltag mitunter negativ, aber meistens nicht in dem Ausmaß, dass ich ihn nicht bewältigt bekomme.

Ich bin durch Klasse / gesellschaftliche Schicht privilegiert, da ich ziemlich akademisch drauf bin und aus der Mittelschicht stamme. Ich bin weiß.

Ich bin irgendwo im Bereich bi/pan/polysexuell angaysiedelt, was dazu führt, dass ich sowohl unter der Annahme, dass alle Menschen heterosexuell sind (Heteronormativität, Heterosexismus), als auch unter der, dass alle Menschen auf genau ein Geschlecht stehen (Monosexismus), leide. Ebenso verursacht mir die Vorstellung, dass alle Menschen gaynau ein Geschlecht haben, das idealerweise Mann oder Frau ist (Binarismus), Schwierigkeiten, da das bei mir nicht so ist. Als Label verwende ich meist genderqueer oder nicht binär trans / nb trans, spezifischer auch agender. Meistens werde ich fälschlicherweise für eine Frau gayhalten, kenne mich daher auch mit Sexismus / Misogynie / Frauenfeindlichkeit aus. Transmisogynie, also die spezielle Diskriminierung und Feindseligkeit, die trans Frauen begegnet, betrifft mich nicht. Vermutlich bin ich dyadisch/intra, also nicht intergeschlechtlich.

Da das ganze Analysieren der gesellschaftlichen Position gleichermaßen wichtig wie trocken ist, also irgendwie unpersönlich wirkt, geht es hier weiter, wenn ihr mehr über mich wissen wollt.